Im Jahre 1860 gründeten zwei junge Frauen aus Olpe, Aline Bozel (späterer Ordensname Schwester Maria Theresia) und Regina Löser, zusammen mit Klara Pfänder aus Hallenberg, in Olpe eine Ordensgemeinschaft. Aus verschiedenen pragmatischen Gründen sollte das Mutterhaus nach einigen Jahren nach Salzkotten verlegt werden. Schwester Klara Pfänder gründete deshalb dort ein Kloster. Diese Entscheidung führte in der jungen Gemeinschaft zu unterschiedliche Beurteilungen der Situation, zu Spannungen und Problemen. Der Erzbischof von Paderborn, Dr. Konrad Martin, griff in die Entwicklung ein und verfügte am 20. Juli 1863, dass das Olper Kloster selbständig wurde. Er ernannte Schwester Maria Theresia Bonzel zur Oberin. Seitdem gilt der 20. Juli 1863 als Gründungstag der „Franziskanerinnen von der Ewigen Anbetung“ und Schwester Maria Theresia Bonzel als unsere erste Generaloberin. Inspiriert von der Spiritualität und dem Leben des heiligen Franziskus führten wirSchwestern ein einfaches Leben. Inhalt unseres Lebens ist seit der Gründung bis heute einerseits die tägliche Anbetung Gottes und andererseits das Engagement für Notleidende.
Die Notleidenden der ersten Stunde waren Waisenkinder. Mit ihrer Aufnahme haben wir die Grundlage für das spätere „St. Josefshaus“ in Olpe geschaffen. Die soziale Notsituation vieler Menschen im 19. Jh. ließ uns Schwestern immer neu Wege finden und neue Aufgaben übernehmen, damit Menschen Hilfe und Orientierung erhalten konnten . Mit dem Wachsen unserer Ordensgemeinschaft vergrößerte sich auch der Tätigkeitsumfang der Schwestern. Verschiedene Bereiche der Mädchenbildung, der Krankenpflege und der Erziehung kamen hinzu. Immer wieder motiviert durch unser Gründungsideal blieben wir Schwestern offen für die Probleme der sich verändernden gesellschaftlichen Probleme. Als Reaktion auf den preußischen Kulturkampf wagten einige unserer Olper Schwestern so zum Beispiel 1879 die Gründung einer Niederlassung in den USA.
Heute leben und wirken wir in Deutschland, den USA, auf den Philippinen und in Brasilien. Wir sind in Krankenhäusern, Sozialstationen, Altenheimen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und verschiedenen anderen seelsorgerlichen Aufgabenbereichen tätig. Unser Wirken wird nach wie vor getragen vom gemeinsamen und persönlichen Gebet.
In Deutschland wird von der „Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH.“ (GFO) das Vermächtnis unserer Ordensgründerin in den sozialen Einrichtungen, die der GFO unterstehen, weitergeführt.
Am 20. Juli 2013 feiern wir das 150 jährige Bestehen der Ordensgemeinschaft. Diese Jubiläumsfeier wird ein Zeichen dafür sein, dass das Vermächtnis von Maria Theresia Bonzel auch heute nicht an Aktualität verloren hat. Ein soziales Engagement in der Verankerung mit den christlichen Werten wird auch in Zukunft ein wichtiges Gestaltungselement für Kirche und Gesellschaft sein.