Ein Entschluss und neun Jahre Engagement
Vor 10 Jahren, während einer „Zukunftswerkstatt“ der deutschen Olper Franziskanerinnen im Mutterhaus, entstand die Idee, ein Cafe im Mutterhaus zu eröffnen.
Der Sturm „Kyrill“ hatte 2007 ein große Fläche Wald oberhalb des Mutterhauses verwüstet und in den nächsten Jahren ist dort ein wunderbarer Wanderweg, der „Waldweg grenzenlos“ entstanden, der immer mehr von den Wanderern angenommen wurde. Und so haben die Schwestern immer gerade auch sonntags gesehen, wie viele Menschen dort hoch gewandert und spaziert sind.
Und gastfreundlich wie die Schwestern sind, war ihnen klar, dass es auf dem ganzen Wanderweg kein Kiosk oder Cafe zur Einkehr gab.
Beim Provinzkapitel 2010 wurde der Entschluss gefasst, ein Cafe zu gründen. So haben wir am Ostermontag 2011 das „Spendencafe im Kloster“ eröffnet und sind von der großen Menge der Menschen, die uns besucht haben, völlig überrascht worden.
Und so wurde jedes Jahr von Ostermontag bis zum letzten Sonntag im September das Cafe geöffnet, Waffeln und wunderbare Kaffeespezialitäten angeboten und am Ende nicht kassiert. Das war das Besondere. Am Ausgang des Cafes gab es ein Spendenkästchen in das die Gäste hineingegeben haben, was sie spenden wollten.
Und jeden Monat wurden die Spenden an andere Initiativen und Einrichtungen gegeben: immer zwei Monate an das Projekt „Sonho des Aline“ in Brasilien, dann an den „Warenkorb“ für bedürftige Menschen in Olpe, an die Obdachlosenseelsorge in Köln, an das Mutter-Kind-Haus oder das Josefshaus, an das Kinderhospiz Balthasar oder die Flüchtlingshilfe der Caritas.
So sind über die Jahre viele zehntausend Euro zusammengekommen, die dann sofort weitergegeben worden sind.
Aber es gab auch andere „Ergebnisse“ dieses Cafes: Schwestern aus den umliegenden Konventen sind gekommen, um mit zu arbeiten und haben damit ein schönes Projekt 9 Jahre lang gemeinsam getragen. Dann kamen nach und nach junge Mädchen, meist aus den Mädchengruppen an San Damiano, um sich zu beteiligen und den sonst „so langweiligen“ Sonntag sinnvoll zu nutzen. Ebenso sind im Laufe der Jahre Frauen gekommen, um mit zu backen oder die Gäste zu bedienen und die Schwestern zu unterstützen. Und es gab immer wieder Nachfragen nach Gesprächen mit Schwestern zu ganz unterschiedlichen Sorgen und Fragen. Kinder konnten auf dem Außengelände wunderbar spielen, weil es keine Straße in der Nähe und kein Autoverkehr gab und sich oft viele Familien vor oder nach dem Spaziergang bei uns getroffen haben.
Viele Gäste haben nach dem Cafebesuch noch einen Besuch in der Mutterhauskirche gemacht und konnten in der schönen Atmosphäre beten und die Stille genießen. Und fast monatlich haben Chöre oder Orchester für die Gäste des Spendencafes gesungen und musiziert, auf die Gage verzichtet und viel zu vergnüglichen Nachmittagen und hohen Spenden beigetragen
Da wir im kommenden Jahr mit dem Umbau des Mutterhauses beginnen werden, muss das „Spendencafe im Kloster“ erst einmal pausieren und auf neue, vielleicht andere, innovative Ideen warten.
Sr. Katharina Hartleib, Konvent San Damiano